Das lange Leben der DDR

Michael Ploenus

Als im Herbstrausch 1989 die Menschen in der DDR ihre verfassungsmäßig verbürgten Grundrechte bei Partei- und Staatsführung einklagten und konkrete Reformen forderten, hätte sich wohl kaum jemand träumen lassen können, daß nur wenige Jahre später das einstmals verhaßte repressive System in seiner nostalgischen Verniedlichung im wahrsten Sinne des Wortes fröhliche Urständ' feiern würde. Es scheint heute so, als habe die DDR im Bewußtsein ihrer ehemaligen Bürger an dem Schrecken verloren, der sie einst auf die Straße und zum Protest trieb. Eine Ursache dafür liegt im "friedlichen Tod" der DDR nach einer "Revolution ohne Rache".1 "Und ein friedlicher Tod hat, wie wir wissen, die Eigenart, nachträglich dem Verblichenen einen Heiligenschein umzuhängen."2

In der Wahrnehmung nicht weniger Ostdeutscher reduzieren sich heute – um es provokant zuzuspitzen – vierzig Jahre real existierender Sozialismus auf soziale Sicherheit mit niedrigen Mieten und Lebensmittelpreisen, auf Überschaubarkeit der Gesellschaft mit ihren Möglichkeiten und Grenzen, auf kollegiale Geborgenheit am Arbeitsplatz und auf Urlaube am FKK-Strand in Prerow oder im preiswerten FDGB-Hotel im Thüringer Wald. Die DDR unter Führung einer marxistisch-lenistischen Partei mutiert nach ihrem Ableben in der Erinnerung vieler Menschen zu einem beschaulichen und liebenswerten Ort mit (Beinahe-) Vorbildfunktion.

In einer Tageszeitung berief sich beispielsweise ein Leser auf den lexikalischen Hinweis, wonach Nostalgie als „Heimweh und die Sehnsucht nach dem Verlorenen“ zu verstehen sei.3 Dies klingt nun gerade so, als hätte die Bundesrepublik unrechtmäßig und mit unbotmäßigen Mitteln die DDR zwangskolonialsiert und die ostdeutschen Adams und Evas unfreiwillig aus ihrem realsozialistischen Paradies gestoßen.

Zahlreiche Publikationen zum Teil sinisterer Verlage malen eine idyllische DDR in leuchtenden Farben.4 Und wenn für andere schon nicht als Vorbild tauglich, so ist der „erste Arbeiter- und Bauernstaat auf deutschem Boden“ in der Spaßgesellschaft doch wenigstens partykompatibel. Die Berliner Zeitung berichtete 1997 von einer der in den neuen Bundesländern populären Ost-Parties, bei der ein extra aus Polen engagiertes Stalin-Double auftrat. "Ein junger, leicht übergewichtiger Mann gab gutgelaunt den Massenmörder in Uniform, drückte Mädels in Lackhöschen und ballte die Faust." Der Veranstalter zeigte sich stolz auf sein Programm, das "keine Tabus" kenne.5 Angesichts derart geschichtsvergessener Geschmacklosigkeiten darf ernsthaft gefragt werden, ob eine Befürchtung, die der Historiker Christian Striefler im Jahre 1996 äußerte, inzwischen ihres Konjunktivs beraubt werden kann:

"Es verwundert nicht, wenn im Schatten von Verklärungen und Lügen, von Reinwaschungen und fragwürdigen Legitimationen eine DDR-Nostalgie entsteht, an deren Ende auch das menschenverachtende System des Sozialismus seine Schrecken verlieren könnte."6

Ist dabei die beobachtbare Renaissance von Alltagsbegriffen problematisch? Oder eine wie auch immer geartete angenehme Erinnerung an das individuelle Leben in der DDR? Gilt die deutsche Einheit, so läßt sich weiter fragen, erst dann als vollendet, wenn jedweder realsozialistische Teufel mit dem saturierten bundesrepublikanischen Beelzebub ausgetrieben wurde? Sind die „Ossis“ erst dann gute Demokraten, wenn sie ihrer eigenen Vergangenheit, so sie nicht auf persönlichen aktiven Widerstand samt Kerkerhaft verweisen können, vollends und reumütig abgeschworen haben?

Wer sich redlich um die Beantwortung solcher Fragen müht, sieht sich rasch in der Ambivalenzfalle, einerseits die zum Teil groteske und überall wahrnehmbare Verklärung der DDR geißeln zu wollen, andererseits ein indifferentes nostalgisches Gefühl als anthropologische Grundkategorie prinzipiell anerkennen zu müssen.

Der Dresdner Politologe Lothar Fritze macht in seinem bemerkenswerten Buch „Die Gegenwart des Vergangenen. Über das Weiterleben der DDR nach ihrem Ende“ auf das Doppelgesicht dieser Nostalgie aufmerksam. Er unterscheidet zwei Formen der Sehnsucht nach dem Vergangenen .

„Man kann sich die vergangene Zeit gleichsam mit ‚Haut und Haaren‘ zurückwünschen, also wünschen, daß alles so geblieben wäre oder wiederkäme; oder aber man wünscht sich bestimmte Aspekte dieser Zeit zurück, man glaubt, diese hätten nicht verloren gehen sollen, oder sie mögen zurückgewonnen werden.“7

Fritzes Ansicht, daß Nostalgie in dieser Reinform „als politisch beachtenswertes Bewußtseinsphänomen nicht existiert“8, ist zuzustimmen, nicht zuletzt auf der Grundlage der kaum zu überblickenden Umfragen zu diesem Thema.9 Keineswegs jedoch sollte das bedeuten, daß die Gruppe der „echten“ Nostalgiker, also jener „Haut-und-Haar-Zurückwünscher“ eine zu vernachlässigende Größe wäre. Sie ist nämlich wegen „ihrer möglichen Meinungsführerschaft beachtenswert“.10

Fritze geht noch einen Schritt weiter und differenziert zwischen Partial-Nostalgie und Pseudo-Nostalgie. Erstere resultiert aus einem Partial-Konsens mit dem sozialistischen System. Sie umfaßt freilich nicht alle Aspekte der Lebenswirklichkeit, sondern rekurriert vielmehr auf die Verinnerlichung sozialistischer Wertvorstellungen wie Chancengleichheit oder soziale Gerechtigkeit. Pseudo-Nostalgie hingegen ist seiner Ansicht nach die Antwort auf die Strapazierung des ostdeutschen Selbstwertgefühls infolge der radikalen ökonomischen und geistig-kulturellen Veränderungen nach 1989, also jene reflexhafte „Ossi-Identität“, die es zu Zeiten der DDR so nicht gegeben hat.11 In diesen Konstrukten, so scheint es, schwingt bei aller Indifferenz jedoch genug Realismus mit, werden die eigenen Ansprüche an Staat und Gesellschaft doch nicht über deren Realisierbarkeit gestellt. Nur 15% antworteten laut der großen SPIEGEL-Umfrage von 1995 mit „Ja“ auf die Frage, ob es besser keine Vereinigung beider deutscher Staaten hätte geben sollen.12 Dennoch grassiert die Ostalgie.

Abseits der Wissenschaft (aber nicht selten auch dort), vor allem in der parteipolitischen Sphäre lebt die DDR öffentlich in zweierlei Gestalt fort. Zum einen als stalinistische, totalitäre oder autoritäre Diktatur und damit als Schreckgespenst, als Kontrast zur freien Bundesrepublik. Zum anderen als legitimes, aber fehlerhaftes Experiment mit jedoch erstaunlichen Ergebnissen. Die parteipolitische Zuordnung dieser Positionen dürfte nicht schwerfallen. Problematisch sind jedoch beide. Die eine, weil sie die DDR scheinbar ausschließlich unter den Gegensätzen „demokratisch-undemokratisch“, „frei-unfrei“ oder „Rechtsstaat-Unrechtsstaat“ abstrakt und dogmatisch rubriziert und die alltäglichen und persönlichen Erfahrungen und nicht zuletzt den Anpassungsdruck des Einzelnen weitgehend ausblendet. So richtig diese Wertungen im einzelnen sind, so leicht durchschaubar ist ihr politischer, konjunkturbedingter Zweck und so sehr fällt das eigentliche Desinteresse an einer Gesamtperspektive auf. Für den gemeinen „Ossi“ ist dies im übrigen eine dezidiert arrogante West-Sicht der Dinge.

Die andere Gestalt einer DDR der Errungenschaften mit Fehlern, die im dialektischen Verhältnis zur oben beschriebenen zu sehen ist, ist nur auf den ersten flüchtigen Blick differenzierter. Sie wird publizistisch über linke Verlage und PDS-nahe „Trotzzirkel“ ehemaliger Systemstützen am Leben erhalten. Leichter als besagtes Schwarz-Weiß-Zerrbild findet diese Gestalt ihre Rückkopplung an ostdeutsche Befindlichkeiten über die längst nicht auskurierte „totalitäre Intoxikation“13 durch vierzig Jahre währende SED-Herrschaft samt verinnerlichter Normen und Wertvorstellungen. Hier wiederum dominiert zudem in der Darstellung das individuelle Erleben in den Kategorien soziale Sicherheit, kollektive Geborgenheit und mehr oder minder akzeptierte Gesellschaftsvision. Zwar blenden die Propagandisten eines solchen DDR-Bildes deren stalinistische Deformationen nicht aus, doch herrscht in der Agitation ein krasses Mißverhältnis zwischen Pro und Contra. Es gibt unzweifelhaft zahlreiche wertvolle und engagierte Publikationen aus der PDS und ihrem Umfeld heraus. Der Historiker Christian von Ditfurth, der eine „Reise durch die PDS“ absolvierte, bemerkt aber zurecht dazu:

„Es gibt aber zweierlei einzuwenden: Erstens handelt es sich um die Aktivität einer verschwindenden Minderheit, die an der Basis die Oberfläche nicht einmal kräuselt. (...) Zweitens ist in vielen Beiträgen zu spüren, daß es zunehmend darum geht, die eigene Politik und Vergangenheit zu legitimieren.“14

Die Schriftflut, die von solchen Vereinen und Verlagen ausgeht, ist immens und kaum zu überblicken. Die Frage, ob sie auch den durchschnittlichen Bürger in Ostdeutschland erreicht, ist schwer zu beantworten. Zumindest gibt es eine stille Allianz. Man lese nur einmal aufmerksam Leserbriefe in ostdeutschen Tageszeitungen, vor allem dann, wenn wieder mal einer wie der jetzige niedersächsische Justizminister Christian Pfeiffer die ostdeutsche Volksseele mit diskutablen Thesen zur Dialektik von ostdeutscher Kindergartenerziehung und Rechtsextremismus zum Kochen bringt. Oder wenn ein Journalist, wie im vergangenen Jahr geschehen, auf polemisch-bissige Art den MDR zurecht als eine die Ostalgie befördernde Rundfunkanstalt beschreibt15 und sich in Leserbriefreaktionen mit der Kritik konfrontiert sehen muß, „40 Jahre russische Besatzung seien nicht so schlimm gewesen wie dieser Artikel“16. Man werfe des weiteren vergleichend einen Blick auf die Veröffentlichungen des GNN-Verlages Schkeuditz. Dann wird man sehen, wie nahe publizierte und freischwebende Meinungen beieinander liegen.

Von hier nach dort und darüber hinaus ist es nur ein kleiner qualitativer Sprung. Der ostdeutsche Meinungsforscher Helmut Meier stellt sich in einer Untersuchung zum Geschichtsbewußtsein und der historischen Identität der Ostdeutschen ganz offen die „Frage nach der Festigkeit der vorgefundenen Ansichten und ihrer eventuellen Wirkungsmöglichkeiten unter gegenwärtigen Bedingungen“. Nach der Analyse diverser Umfragen kommt Meier zum Schluß:

„Mit dem Recht des Beteiligten und Betroffenen unterscheiden sie zwischen dem Versagen der DDR-Führung bei der Verwirklichung des sozialistischen Anspruchs und der Legitimität einer sozialistischen Alternative. Für diese Bürgerinnen und Bürger hat sich mit dem Ende der DDR der Sozialismus keineswegs erledigt. Genauso lehnen sie es ab, die positiv empfundenen Züge der DDR-Gesellschaft als Quelle ihres Untergangs zu akzeptieren, was ja nichts anderes bedeutet, als daß sie der Wertschätzung eigentlich nicht würdig seien.“17

In solchen empirisch belegten Einstellungen sieht Meier ein „gewichtiges Quantum mobilisierbare(n) Alternativpotential(s)“ bewahrt.18 Mag man also eine gewisse Nostalgie der Ostdeutschen als eher unpolitische Begleiterscheinung des radikalen Wandels im Zuge der Vereinigung in Kauf nehmen, so sollte man das Potential und den Willen zu ihrer politischen Nutzbarmachung nicht unterschätzen. Ein Stimmanteil von 48% bei der Berlinwahl 2001 für die PDS im Ostteil Berlins spricht eine deutliche Sprache. Dabei geht es nicht allein um Wahlerfolge der SED-Nachfolgepartei, sondern um die Gefahr einer kulturelle Hegemonie, die DDR-spezifische Mentalitäten konserviert und tradiert und die Entfaltung demokratischer Kultur erschwert oder gar verhindert.19

Wer nun glaubt, Ostalgie sei nur ein vorübergehendes Problem, daß sich durch Generationenwechsel überdies verwachse, der sei auf der Hut. Umfragen zeigen, daß gerade das Urteil derjenigen, die die DDR nur als Kind erlebten, weitaus positiver ausfällt als das der älteren.20 Dazu ein kleines Beispiel: In Apolda existiert seit zwei Jahren eine Dauerausstellung „Olle DDR“, die dem Besucher allerlei Alltagsutensilien präsentiert, permanent untermalt mit ostdeutschen Schlagern und Allgemeinplätze besetzenden Kommentaren vom Band. Im Besucherbuch des Museums findet sich folgender Eintrag eines Elfjährigen, der in seiner Art nicht der einzige ist:

„Hallo, ich heiße Daniel und war sehr erstaunt, wie es damals in der DDR so war. Ich wäre auch gerne Pionier geworden. Ich finde es gut, daß die Berliner Mauer gefallen ist und daß Deutschland wieder eins ist. Aber eines muß ich sagen: es muß in der DDR schön gewesen sein.“21

Wünschenswert wären hier präzisierende Umfragen zum DDR-Verständnis unter den Jahrgängen der Ende der achtziger Jahre Geborenen. Die Gefahr, daß eine publizistisch und ausstellungsgesäuberte DDR und ein damit verbundener literarisch geläuterter Sozialismus im 21. Jahrhundert als „Dritter Weg“ zwischen Kapitalismus und Fundamentalismus fungiert, scheint mir keineswegs gebannt und für den Osten auch keineswegs abwegig.

Zu wenig Beachtung findet in der öffentlichen Wahrnehmung zudem das damit einhergehende Phänomen eines „linken Geschichtsrevisionismus“, der analog zum rechtsextremen Pendant die stalinistischen Verbrechen leugnet22 oder aber theoretisch verbrämt als bedauerliche Begleiterscheinung auf dem Weg zu einer eigentlich erstrebenswerten Menschengemeinschaft herunterspielt. Daß hier auch zahlreiche westdeutsche Intellektuelle ihr akademisches Scherflein dazu beitragen, ist in der Debatte um das „Schwarzbuch des Kommunismus“ evident geworden. Die Gefahren, die von solcher Geschichtsklitterung für die Etablierung eines demokratischen Bewußtseins ausgehen, werden kaum wahrgenommen, wenn nicht gar unterschätzt.

Nur allzu gern heben offizielle Sonntagsreden auf den Mythos Herbst 1989 ab, geifen aber damit zu kurz und wirken in ihrer gebetsmühlenhaften Beschwörung eher hilflos. Das offene Ressentiment vieler Ostdeutscher gegenüber der Bundesrepublik und ihren Werten kommt in solchen Verlautbarungen nicht vor. Offenbar übersieht dies der Westen in seiner verwirrenden Vielfalt, meint der junge (ostdeutsche) Literat Marko Martin. Und er bemerkt weiter:

„Dem permanenten schlechten Gewissen im Westen, seiner liberalen Tugend des Selbstzweifels steht im Osten eine ernstzunehmende Beton-Identität entgegen, die ihre Kraft aus einem vormodernen Wir-Gefühl bezieht.“23

Angesichts eines offenen Kulturkampfes in Ostdeutschland, der nach dem Ende des Arbeiter- und Bauernstaates aus dem „zwangsweisen Untertan“ den „aufrichtige(n) DDR-Bürger“24 zu machen droht, fehlt eine konsequente Strategie des angemessenen Umgangs mit dem Thema. Die Unterrepäsentanz der ostdeutschen Diktatur im Schulunterricht ist nur ein Manko.

So wünschenswert es auch wäre: Man wird den Ostdeutschen die Ostalgie über kurz oder lang nicht austreiben können. Es gilt daher, die Furcht vor „Zugeständnissen“ an die DDR und die diffizilen Erfahrungen der Menschen mit ihr fahren zu lassen. Ein lautes, eingeschränktes JA zur lebensweltlichen Erfahrung samt Markierung der DDR als die zwangsläufige Hülle eines gelebten Lebens mit teilweisen (!) Kompromißzwängen und ein gleichwohl entschiedenes, ebenso lautes ABER sind angebrachter als ein kategorisches Nein – der offenen Gesellschaft zuliebe.

Persönliche Schlußbemerkung

Als ich vor kurzem in einer verlassenen Gegend Brandenburgs von Berlin mit dem Auto kommend einen Zwischenstop einlegte, erinnerte ich mich beim Anblick eines verfallenen, mit kniehohem Gras umsäumten, nicht mehr betriebenen Bahnhofs wehmütig meiner Kindheit. Unwillkürlich. Ich habe dieses Gefühl zugelassen. Die DDR erschien mir hinterher dennoch nicht als Fluchtpunkt. Das eine hatte nämlich mit dem anderen nur mittelbar zu tun.


1 Vgl. Arnold Vaatz: Ein Streit. Dokumentation einer halböffentlichen Debatte, in: Christian Striefler/ Wolfgang Templin: Von der Wiederkehr des Sozialismus. Die andere Seite der Wiedervereinigung, Berlin/ Frankfurt am Main 1996, S.166-191, S.167.

2 Ebd., S.167f.

3 Nostalgie bedeutet Heimweh, in: Berliner Zeitung vom 1. September 1995.

4 Exemplarisch dafür: Unabhängige Autorengemeinschaft „So habe ich das erlebt“ (Hg.): Spurensicherung III. Leben in der DDR, GNN Verlag Schkeuditz 2001.

5 Ostalgie im Vollrausch, in: Berliner Zeitung vom 15. April 1997.

6 Christian Striefler: Von der Wiederkehr des Sozialismus. Die andere Seite der Wiedervereinigung. Eine einleitende Betrachtung, in: Christian Striefler/ Wolfgang Templin (Hg.): Von der Widerkehr des Sozialismus. Die andere Seite der Wiederveinigung, Berlin/ Frankfurt am Main 1996, S.7-21, S.10.

7 Lothar Fritze: Die Gegenwart des Vergangenen. Über das Weiterleben der DDR nach ihrem Ende, Weimar/ Köln/ Berlin 1997, S.94.

8 Ebd. – Die wenigen „harten“ und organisierten Nostalgiker sind in kleinen Politsekten wie der 1990 in der ehemaligen DDR wiedergegründeten Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) oder dem nicht beachtenswerten Rest der einstmals mitgliederstarken Freien Deutschen Jugend (FDJ) zu finden. (Zu deren Positionen informiert man sich am besten auf ihren Internetseiten: www.kommunistische-partei-deutschlands.de bzw. www.fdj.de).

9 Vgl. etwa Hans Steußloff: Zur Identität der Ostdeutschen. Merkmale eines Phänomens (hefte zur ddr-geschichte 66), Berlin 2000; Uta Sittig: Ostalgie – ein Separationsversuch des deutschen Ostens? Einstellungen zu Wertfragen der freiheitlichen Demokratie in Thüringen, in: Helmut Roewer et.al. (Hg.): In guter Verfassung II. Erfurt Beiträge zum Verfassungsschutz, Erfurt 1998, S.149-177.

10 Fritze, S.106.

11 Vgl. Fritze, S.96-111.

12 Vgl. Stolz aufs eigene Leben, in: SPIEGEL 27/95.

13 Vgl. Klaus Hornung: Das totalitäre Zeitalter. Bilanz des 20. Jahrhunderts, ungekürzte Taschenbuchausgabe, Berlin 1997, S.352.

14 Christian von Ditfurth: Ostalgie oder linke Alternative. Meine Reise durch die PDS, Köln 1998, S.149.

15 Vgl. Mach dich raus!, in: SPIEGEL 20/2000.

16 Vgl. SPIEGEL-Forum zum Thema „Immer auf die Ossis! Wie unfair sind die West.Medien?“, in: SPIEGEL 26/2000.

17 Helmut Meier: Geschichtsbewußtsein und historische Identität in der DDR. Versuch einer kritischen Bilanz (hefte zur ddr-geschichte 31), Berlin 1996, S.39.

18 Ebd., S.40.

19 Vgl. dazu den bissigen Artikel von Frank Pergande „Der Sozialismus siegt. Chronik eines Kulturkampfes mitten in Deutschland“, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 25. Oktober 2001.

20 Vgl. Uta Sittig: Ostalgie, S.175.

21 Der Eintrag wurde orhtographisch von mir korrigiert. Es sei hinzugefügt, daß diese Ausstellung durch das Landratsamt Weimarer Land gefördert wird.

22 Es genügt ein Blick des interessierten Lesers auf die Internetseite der KPD (www.kommunistische-partei-deutschlands.de). Der mögliche Einwand, hier handelt es sich um eine unbedeutende Splittergruppe, verficht nicht. Schließlich ist auch der Kreis der Holocaust-Leugner nicht exorbitant groß.

23 Marko Martin: Immer im Kreis. Ein äußerst subjektiver Spaziergang durch die Irrgärten des Ressentiments, in: Christian Striefler, wolfgang Templin (Hg.): Von der Wiederkehr des Sozialismus. Die andere Seite der Wiedervereinigung, Berlin/ Frankfurt am Main 1996, S. 128-153, S.140.

24 Vgl. Der Sozialismus siegt, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 25. Oktober 2001.